der Chappele Leist benutzt die öffentliche Mitwirkung zum
Richtplanentwurf der Gemeinde Wohlen zu einer Stellungnahme.
Aus dem Zweck des Chappele Leist ergibt sich, dass vor alllem der
Gemeindeteil Hinterkappelen ausführlich betrachtet wird.
Zuerst möchten wir jedoch ein paar allgemeingültige
Überlegungen zu bedenken geben.
An der Informationsveranstaltung vom 12. Mai 2005 im Kipferhaus
haben sich die Gemeindevertreter ganz klar zur Definition "bestehende Kunden pflegen
statt neue Kunden suchen"
bekannt. Bezogen auf den Richtplanentwurf bedeutet das ganz klar: Die Qualitäten unserer
Gemeinde nicht leichtfertig opfern durch Schaffung neuer Bauzonen, die Wachstum in eine
unbekannte, bessere oder schlechtere Zukunft bringt.
Weitere markante Äusserungen an diesem Abend sind: "Wir wollen der
Landwirtschaft nicht die Existenz entziehen. Wir wollen die
Qualität der Wohnlage erhalten".
Leitsatz 1 beinhaltet alles was für unsere Gemeinde wichtig ist.
Ausgezeichnete Wohnqualität,
Schönheit und Vielfalt der Landschaft,
Zusammensetzung der Bevölkerung,
intakte Landwirtschaft und
gute Infrastruktur.
Der Gemeinderat erachtet das Trendszenario von rund 9560
Einwohner im Jahr 2020 als anzustreben und richtig. Je nach Auslegung
der statistischen Zahlen sowie deren Gewichtung genügen die
unbebauten Parzellen in der heute gültigen Bauzone um dieses Ziel
zu erreichen.
Zu den einzelnen Massnahmen:
Überarbeitung
Uferschutzplan B Abschnitt Inselrain-Talmatt H-01 Die notwendigen
Abklärungen sind im Gang. Die Mehrheit der Antworten auf die
Umfrage betreffen Wegführung haben sich ein weiteres Mal für
die ufernahe Wegführung entschieden.
Verdichtung
alter Dorfteil H-02 Verdichtungspotenzial
kann nicht gross sein, wenn der dörfliche Charakter nicht verloren
gehen soll. Sind mehr Parkplätze erwünscht?
Dorfstrasse H-03 Die Realisierung der
Punkte aus H-02 sind schwer realisierbar wenn die Ziele und Massnahmen
von H-03 verwirklicht werden sollen.
Unterdettingenstrasse H-04 Ist mittel- bis
langfristig an die Hand zu nehmen.
Gewerbezone H-05 Altlasten (Deponie)
wie auch der lehmhaltige Untergrund sind unbekannte Faktoren. Eine
mögliche Realisierung dieses Vorhabens würde die heute schon
durch den Verkehr belastete Dorfstrasse überfordern und die
geplanten Massnahmen aus H-03 wären nicht mehr möglich.
Areal
Kappelenbrücke H-06 Das Eingangstor zur
Gemeinde Wohlen soll ja nicht den Eindruck vermitteln, die Stadt habe
sich über die Aare hinaus ausgedehnt. In diesem Sinne ist der
ganze Brückenkopf ein sehr heikles Gebiet. Die Formulierungen zu
Ausgangslage /Zielsetzung sind wortreich aber so unklar und
unverbindlich wie nur möglich. Für Ideen ist immer der
richtige Zeitpunkt. Der Zeitrahmen für eine mögliche
Umgestaltung ist eher Mittel- als Kurzfristig.
Siedlungsentwicklung
Kappelenring Süd H-07 Die Antworten auf
dieses Gebiet sind heute die Gleichen wie bei der Teilrevision der
Ortsplanung 2001. Ganz sicher gehört dieses Gebiet nicht in die
erste Priorität. Die Landwirte wollen diese Parzellen weiter
bewirtschaften. Eine Überbauung dieses Gebietes würde die
vorbildliche Bebauung des Kappelenring ( hervorragendes Werk, Zitat
Christian Müller, 12.5.05) in seiner Wohnqualität wesentlich
vermindern.
Option
Erweiterung Schulanlage H-08 Eine mögliche
Erweiterung der bestehenden Schulanlage ist nur mit dem
Einverständnis des Landeigentümers und unter Wahrung seiner
Interessen als Landwirt möglich.
Lätti-Areal H-09 Die mittelfristige
Aufhebung dieser Zone ist richtig. Die Teilrevision der Ortsplanung
2001 und die Baubewilligung für eine intern zu benutzende
Waschanlage hat zu der im Bericht erwähnten Abhängigkeit
geführt.
Siedlungsentwicklung
Kappelenfeld H-10 Für dieses Gebiet
gelten die gleichen Argumente wie bei H-07. Bestes Landwirtschaftsland.
Die Landwirte wollen diese Parzellen weiter bewirtschaften. Auch diese
Überbauung würde den Kappelenring zu einer gesichtslosen
Häuseransammlung degradieren. Formulierung Ausgangslage
widersprüchlich.
Die einzelnen Punkte zusammengefasst bedeutet das:
Keine neuen Baugebiete in Hinterkappelen.
Die bestehenden Landwirte sind in ihrer Existenz nicht noch mehr
zu bedrängen.
Die Landschaft als unser grösstes Kapital darf nicht
geopfert werden.
Der Kappelenring ist an die Landschaft angepasst und ist in sich
eine abgeschlossene Überbauung.
Hinterkappelen soll auch in Zukunft der Beginn des
Erholungsgebietes sein.
Der Chappele Leist hofft, dass seine Stellungnahme zu einer angeregten
Diskussion über die weitere Entwicklung der Gemeinde Wohlen Anlass
gibt. Wir freuen uns auf eine offene, ehrliche und konstruktive
Zusammenarbeit.
In diesem Sinne danken wir den Gemeindebehörden für die
Möglichkeiten in diesem Mitwirkungsverfahren.
Mit freundlichen
Grüssen
Chappele-Leist
Erwin Dubs Pascal
Chevallier
Präsident
Vizepräsident